Deutschlands größtes Film- und Kulturfestival für spanischsprachige Gegenwartskultur
Vom 25. April bis zum 25. Juni 2017 gibt es ein Wiedersehen mit vielen Gästen aus den bisherigen Gastländern.
cinEScultura steht für hervorragende internationale Kulturveranstaltungen, Weltoffenheit und ansteckend gute Stimmung.
cinEScultura trägt engagiert und voller Optimismus dazu bei, kulturelle Brücken zu schlagen: zwischen Generationen, zwischen Städten, Regionen und Ländern, Universität und Gesellschaft, Theorie und Praxis, Studium und Berufserfahrung.
Glanzlichter 2017
6.04. – 06.05.2017: Ausstellung Wir Helden der Künstlerin Mavi García im Neuen Kunstverein e.V.
26.04.2017 ab 19.00 Uhr: Warm-up-Fiesta mit Calle Mambo
28.04.2017: Eröffnungsfilm und Eröffnungskonzert mit Kiko Veneno im Ostentorkino
29.04. 2017: Eröffnungsfest mit experimenteller Klangkunst mit Llorenç Barber, dem deutschlandweit einzigen Konzert von Rosalía y Refree und DJ-Party mit Los Negros Sound System im Konzertsaal des Kulturzentrums Leerer Beutel
30.04.- 14.05.2017: Tägliche Filmvorführungen in der Filmgalerie
30.04. 2017: Tangokonzert mit Baldosa floja und dem weltberühmten Klavierspieler aus Peru Juan José Chuquisengo
03.05.2017: Konzert von Hendrik Röver y los Míticos im der Tiki Beat Bar & Club
05.05. – 07.05.2017: Sektion cinEStreno und cinEScultura Kurzfilmpreis 2013-2017
09.05.2017: Javier Cercas liest in der Buchhandlung Dombrowsky aus seinem letzten Roman Der falsche Überlebende, ausgezeichnet mit dem Europäischen Buchpreis 2017
10.05.2017 Lesung in der KZ Gedenkstätte Flossenbürg
22.05. – 03.06. 2017: DEZeARTE 2
24.06. + 25.06.2017: Sir Aligator's Company beim Bürgerfest Bühne Wurstkuchl, Thundorfer Straße
Medienecho
Stefan Rimek: "Interkultureller Dialog. Vom 25. April bis 25. Juni feiert cinEScultura zehnjähriges Jubiläum" in: Donau-Post, 25. März 2017.
Angelika Lukesch: "Regensburg erwartet spanische Topstars. Die Sänger Sílvia Pérez und Santiago Auserón gratulieren: Das spanische Film- und Kulturfestival feiert zehnten Geburtstag" in: Mittelbayerische Zeitung, 6. April 2017.
Gabriele Mayer: "Mal differenziert, mal klischeehaft. Der Neue Kunstverein präsentiert Installationen, Fotos und Objekte von Mavi Garcia – eine Herausforderung für Besucher" in: Mittelbayerische Zeitung, 10. April 2017.
"cinEScultura en Regensburg" in ECOS, 13. April 2017
Stefan Rimek: "Heißblütiger Gesang zu sechs Saiten. Das Duo Rosalía & Refree am 29. April bei Festival cinEScultura" in: Donau-Post, Osterausgabe 2017.
Michael Scheiner: "Eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen. Heuer wird die Film- und Kultur-Eventreihe „cinEScultura“ zehn Jahre alt. Zum Jubiläum gibt es zahlreiche Premieren." in: Mittelbayerische Zeitung, 20. April 2017.
Susanne Wolke: "cinEScultura" feiert Jubiläum. Flamenco an der Donau" in: Der Neue Tag, 21. April 2017.
Susanne Wolke: "Fremde Länder durchs Kino kennenlernen. Film- und Kulturfestival cinEScultura bringt Spanien und Lateinamerika nahe" in: Donau-Post, 22. April 2017.
BR 5 aktuell, Interkulturelles Magazin, 23. April 2017.
"Programmhighlight: 10 Jahre cinEScultura" in Latizón TV, 24. April 2017.
Thomas Muggenthaler: "CinEScultura Festival in Regensburg" auf: Bayern5 aktuell, 25. April 2017.
Stina Walterbach: "Vom Film- zum Kulturfest" in: Kult, 26. April 2017
Matthias Dettenhofer: "10 Jahre cinEScultura" in: Blizz, 27. April 2017.
Andreas Glas: "Den Stier bei den Hörnern packen. Bei "cineScultura" wird in Regensburg die Vielfalt Spaniens vorgestellt" in: Süddeutsche Zeitung, 24. April 2017.
Igor López: "Ratisbona: 10 años de cine, música y otros cachitos de vida en español" in: El mundo, 3. Mai 2017.
Margrit Klingler-Clavijo: "Neues vom Buchmarkt: Javier Cercas: Der falsche Überlebende" in BR 2 Diwan. Das Büchermagazin, 5. Mai 2017. (Hörbeitrag)
Margrit Klingler-Clavijo: "Erfundene Opfer-Biografie. Der falsche Überlebende von Javier Cercas" in: BR 2. Diwan. Das Büchermagazin, 6. Mai 2017.(Script)
Thomas Muggenthaler: "Cercas Lesung in Regensburg" auf: Bayern5 aktuell, 9. Mai 2017.
Ralph Hammerthaler: "Was die Leute hören wollen.Der Katalane Enric Marco hatte sich als Holocaustüberlebender ausgegeben - ein unerhörter Skandal. Über den Hochstapler hat Javier Cercas einen "Roman ohne Fiktion" geschrieben." in: Süddeutsche Zeitung, 11. Mai 2017.
"Falscher KZ-Überlebender Enric Marco. Typischer Repräsentant der mediokren Nachkriegszeit Spaniens." in: Süddeutsche Zeitung, 11. Mai 2017.
Rudolf Barrois: "Ein KZ-Häftling, der keiner war. Der falsche Überlebende." in: Der neue Tag, 11. Mai 2017
Erich Kummer: "„Der falsche Überlebende“ in der KZ-Gedenkstätte" in: OTV, 11. Mai 2017.
Claudius Wiedemann: "Wenn die Lebensgeschichte eine Lüge ist" in: Augsburger Allgemeine, 15. Mai 2017.
Claudia Böckel: "Ein Hochstapler, schrecklich und genial. Der Roman „Der falsche Überlebende“ des spanischen Schriftstellers Javier Cercas bot viel Diskussionsstoff." in: Mittelbayerische Zeitung, 16. Mai 2017.
Margrit Klingler-Clavijo: "Javier Cercas: "Der falsche Überlebende". Das Böse mit Verständnis bekämpfen." in: Deutschlandfunk, 2. November 2017
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2008: De cortos a largos
Erase una vez... Alles begann mit dem lange gehegten Wunsch, die vielen kulturellen Besonderheiten Spaniens einem breiten Publikum in Regensburg und der Region bekannt zu machen, einen Ort der Begegnung mit der spanischen Kultur zu schaffen und den Kulturaustausch zwischen Spanien und der Oberpfalz zu intensivieren.
2008 fiel der Startschuss in Form eines Projektseminars unter der Leitung von Pedro Álvarez Olañeta. Die Neugründung des Forschungszentrums Spaniens am Institut für Romanistik machten die Umsetzung möglich. Der Arbeitskreis Film e.V. stellte die Infrastruktur zur Verfügung.
Die Wurzeln des Projekts liegen im Kino. Gerade die Filmkunst bietet die Möglichkeit, einen direkten und unverstellten Blick auf Alltagssituationen oder Probleme in fremden Ländern zu werfen. Um diesen Eindruck so real wie möglich zu gestalten, werden die Werke bis auf Ausnahmen in spanischer Originalfassung mit Untertiteln gezeigt. Regisseure und Künstler stellen ihr Werk live vor.
Der Wunsch gab Kraft für viele Jahre intensive Arbeit, mit vielen motivierten Studierenden, ebenso begeisterten Kooperationspartnern und Sponsoren, so dass sich die spanische Film- und Kulturwoche zum spartenübergreifenden Festival cinEScultura weiter entwickeln konnte.
cinEScultura hat nicht nur in der Region einen festen Platz Bewusstsein der Bevölkerung. Auch in Spanien gelten cinEScultura und Ratisbona (Regensburg) als ein besonders leuchtendes Beispiel Grenzen überschreitender, interkultureller Zusammenarbeit.
Glanzlichter 2008
Die Erstauflage des spanischen Film- und Kulturfestivals widmet sich dem Regisseur, der die meisten Kurzfilme gedreht hat: Alber Ponte. Ihm gefiel Regensburg so gut, dass er die Stadt als Setting für Ein Wort genügt (Una sola palabra) auserkor. Teammitglieder unterstützten den Regisseur als Location scouts, Schauspieler und auch in der Untertitelung, eine Pionierleistung die Schule machen sollte.
Modellbildend war auch die Publikation Corto en las venas, dem ersten Band der Reihe Aproximaciones a las Culturas Hispánicas Contemporáneas mit Filmanalysen, didaktischen Materialien für den Einsatz im Sprachunterricht und einer DVD mit den Kurzfilmen von Alber Ponte. Das spanische Kultusministerium und das Instituto Cervantes kürten es 2011 als Buch des Monats Juli.
Die Filmemacher Ione Hernández und Iñaki Peñafiel stellten ihr Werk persönlich vor und standen für ein anschließendes Filmgespräch zur Verfügung.
Musikalisch herausragend war das Konzert der Symphonischen Bläserphilarmonie Regensburg im Innenhof des Historischen Museums unter der Leitung von Jörg Seggelke mit einem spanischen Programm: Concierto de Aranjuez (Rodrigo), Granada (Lara), Malagueña (Lecuona) und Miticaventura (Ferrán) sowie das Flamencokonzert mit der Gruppe Volando voy.
Die bis heute andauernde produktive Zusammenarbeit mit dem deutsch-spanischen Verein El Puente e.V. nahm ihren Anfang mit der Hommage an Antonio Machado in memoriam Carmen Sánchez Miranda.
Thomas P. Widmann, Ruth Stoffel, Petra Fexer, Manuel Fernández, Trinidad Bonachera und Wolfgang Miltschitzky schenkten uns die wunderschöne Fotoausstellung Spanien – Land und Leute.
2009: País Basco / Euskadi
Das Baskenland ist eine sinnbildlich autonome Region, die sogar vielen Spaniern Rätsel aufgibt. Sie liegt ganz im Norden des Landes und unterscheidet sich nicht nur durch das Klima, die Landschaft und Geschichte vom Rest Spaniens, sondern hat auch eine eigene Sprache.
Euskera (=Baskisch) hat keine Gemeinsamkeiten mit den anderen Sprachen, die auf der Iberischen Insel beheimatet sind (wie z.B. Spanisch oder Katalanisch). Baskisch gehört zu keiner bekannten Sprachfamilie und gilt als letzter Vertreter einer alt-europäischen Sprachschicht. Heute spricht etwa ein Drittel der Bevölkerung fließend baskisch, trotz der repressiven Sprachpolitik unter der Diktatur Francos.
Das Baskenland hat viele bekannte Künstler hervorgebracht: Namhafte spanische Literaten, Regisseure, Musiker und Künstler stammen aus dieser Region. Das Guggenheim Museum in Bilbao zieht Kunstliebhaber aus aller Welt an. In San Sebastián, aufgrund seiner Architektur auch das kleine Paris genannt, wird jeden September das wichtigste Filmfestival Spaniens gefeiert. 2016 war diese Küstenstadt außerdem Europäische Kulturhauptstadt.
Aus gastronomischer Sicht ist das Baskenland ein El Dorado: San Sebastián ist diejenige Stadt Spaniens, welche - in Relation zu ihrer Einwohnerzahl - die größte Dichte an Michelin-Sternen aufweist!
Die beliebte Baskenmütze kam ursprünglich aus Holland über Frankreich in die Pyrenäen-Täler, wo sie bis heute gerne getragen wird.
Glanzlichter 2009
Zweifelsohne der Besuch der Regisseure Telmo Esnal und Asier Altuna. Ihre schwarze Komödie Aupa Etxebeste (Es lebe Etxebeste) war einer der ersten Kinofilme in baskischer Sprache. cinEScultura 2017 wird die erfolgreiche Komödie Urte Berri On Amona (Happy New Year, Grandma!) von Telmo Esnal zeigen.
Die Hommage an den beliebten Schauspieler Txema Blasco, der das Festival durch seine Anwesenheit bereicherte, wie auch der Schauspieler Josean Bengoetxea, Protagonist des Filmes Ander.
Der erfolgreiche Schriftsteller Kirmen Uribe (Nationalpreis für spanische Literatur 2009) präsentierte im Kulturtheater Gloria eine beeindruckende Spokenword-Performance, die schon in New York, San Francisco und Berlin zu sehen war. Musikalisch begleiteten ihn Mikel Urdangarín, Bingen Mendizabal und Rafa Rueda, die zu den besten Populär-Musikern des Baskenlandes zählen.
Juan Mari Beltrán und Aitor Beltrán ließen auf dem Eröffnungskonzert in der Bodega die Txalaparta erklingen, ein typisch baskisches Musikinstrument.
Die Liedermacherin Silvia Penide gab mit einem Konzert im Hof des Historischen Museums einen Ausblick auf das Gastland 2010 – Galicien.
Juan Fernando de Laiglesia zeigte im Artspace Erdel sein UNESCO-Projekt 400 lunas emocionadas. Nach der Premiere bei cinEScultura wurden die Arbeiten in fünf weiteren Museen und Institutionen ausgestellt.
Fotoausstellung alucine – iberische Augenblicke von Thomas Peter Widmann. Der versierte Reisefotograf, der für Magazine und Reiseführer auf der ganzen Welt unterwegs gewesen ist, begeistert sich besonders für die iberische Halbinsel. Mit seinen Bildern hat er unser kulturelles Rahmenprogramm schon oft bereichert. Mittlerweile arbeitet er als offizieller Fotograf von cinEScultura.
2010: Galicia
Galicien liegt im äußersten Nordwesten der iberischen Halbinsel und besteht aus vier Provinzen: A Coruña, Lugo Ourense und Pontevedra. Galicien ist berühmt für den Jakobsweg, von dem schon Goethe sagte, er sei die Wiege Europas, und ihre wunderschöne Hauptstadt Santiago de Compostela mit dem Grab des Apostels Jakobus, Ziel für jeden Pilger auf dem Jakobsweg.
Die Kultur dieser Region ist stark von keltischen Einflüssen geprägt. Ab dem 7. Jh. v. Chr. siedelten hier die Kelten. Die Mauren siedelten sich wohl nie dauerhaft an. Im 13. Jahrhundert fiel Galicien an die kastilische Krone. Im 19. Jahrhundert gab es, bedingt durch die große Armut, eine große Auswanderungswelle, v.a. nach Lateinamerika.
Neben dem Baskenland, Navarra und Katalonien erhielt Galicien 1980/81 ein Autonomiestatut und wurde als eine der historischen Nationen Spaniens anerkannt. Die Galicier sprechen eine eigenständige Sprache, das Gallego.
Viele Autoren aus Galicien gehören heute zum Kanon der spanischen und europäischen Literaturgeschichte: Ramón de Valle-Inclán, Torrente Ballester oder der Literaturnobelpreisträger Camilo José Cela. Manuel Rivas gehört aktuell zu den wichtigsten Stimmen im spanischen Literaturbetrieb.
Keltische Elemente finden auch sich in der zeitgenössischen Musik wieder: Leier, Harfe und Gaita (Dudelsack). Gruppen wie Milladoiro entwickeln diese musikalische Tradition weiter und sich international sehr erfolgreich.
Glanzlichter 2010
Retrospektive Alber Ponte, inklusive seines neuesten Kurzfilms, der 2009 in Regensburg gedreht wurde. Publikation über sein filmisches Werk als Anfang der neuen Reihe Aproximaciones über zeitgenössische spanische Populärkultur im Verlag Vervuert.
Filmische Werkschau des innovativen Musikers, Regisseurs und Produzenten Antón Reixa, der mit galicischem Humor und intellektuellem Engagement viel zur künstlerischen Diversität seiner Heimat beigetragen hat.
Konzerte: Silvia Penide und Spoken Word Performance Los libros arden mal mit Manuel Rivas
Premiere: Animationsfilm De profundis von Miguelanxo Prado und Ausstellung seiner Illustrationen und Zeichnungen im Lesesaal der Stadtbücherei Regensburg aus. Beginn der Zusammenarbeit mit ein bis zwei Ausstellungen pro Jahr. Für seine Arbeit erhält Miguelanxo Prado seit 1986 zahlreiche (inter)nationale Preise: Premio Eisner 2004, Premio Alph-Art del Salón de Angoulême, Salón del Cómic de Barcelona 1994, Premio Max & Moritz 1998, Premio Nacional de Comic 2013.
Schwerpunkt: Galicisches Animationskino
Eigene Sektion: Filme über den Jakobsweg
Drei Akademische Tagungen: Jakobsweg, Der Blick durch Kinderaugen als Erzählmittel im spanischen Film und Erinnerungsorte der galicischen Kultur mit Manuel Rivas, Antón Reixa, Olalla Sendón und Silvia Penide.
Beginn der digitalen Ausstellungsserie des Fotografen Marc Darkin.
OB Hans Schaidinger empfängt eine Delegation der Stadt Santiago de Compostela und des Forums Santiago Une zur Förderung des interkulturellen Dialogs. Der Startschuss für eine offizielle Städtepartnerschaft.
2011: Asturias y Argentina
Das Fürstentum Asturien ist eine kleine autonome Region an der Atlantikküste. Entlang der grünen Nordküste reihen sich Traumstrände und bunte Fischerdörfer aneinander. Im Landesinneren prägen fruchtbare Täler das Landschaftsbild. Hier leben die Menschen vorwiegend von der Landwirtschaft. Asturien ist die Milchkammer Spaniens. An der südlichen Landesgrenze schwingen sich die Gebirgszüge der Picos de Europa bis in alpine Höhenbereiche hinauf und bieten viele Möglichkeiten für den sanften Tourismus.
Die Geschichte Asturiens lässt sich bis zu den Kelten 800 v. Chr. zurückverfolgen. Später siedelten dort auch die Römer, Westgoten und schließlich die Araber. Die Reconquista nahm hier ihren Anfang. In der legendären Schlacht von Covadonga im Jahr 722 führte der westgotische Fürst Pelayo seine Mannen siegreich gegen die Mauren und das Fürstentum wurde zum ersten christlichen Staat auf der Halbinsel.
Asturiens Nationalgetränk ist die Sidra, ein herber Apfelwein, der auf bestimmte Art dekantiert wird und fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens ist.
Die asturischen Künstler sind ein wesentlicher und sehr kreativer Bestandteil der spanischen Kulturszene. Die Landessprache, das Asturische, bereichert die zahlreichen literarischen, musischen oder audiovisiuellen Produktionen. Das internationale Filmfestival von Gijón und das Kurzfilmfestival von Mieres machen Asturien zu einer festen Größe in der internationalen Filmszene.
Argentinien grenzt im Osten an den Atlantischen Ozean, im Westen an Chile, im Norden an Bolivien und Paraguay, und im Nordosten an Brasilien und Uruguay. Der von spanischen Kolonisten stammende Landesname ist vom lateinischen Argentum (für Silber) abgeleitet und kennzeichnet, welche Schätze diese dort zu finden hofften. Argentinien ist nach Brasilien der zweitgrößte Staat Südamerikas. Nach der Verfassung von 1994 ist Argentinien eine föderalistische, republikanische Präsidialdemokratie. Argentinien ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde.
Am emblematischsten für die argentinische Kultur ist der Tango: Als Tanz und auch als Musikrichtung, als Dichtung und Gesang. Der Tango gehört seit September 2009 zum Immateriellen UNESCO-Kulturerbe. Doch Argentinien ist bereits seit der Stummfilmzeit auch ein bedeutendes Kinoland. Mit dem Tonfilm kam die Filmindustrie ab 1933 richtig zum Laufen. Die Militärdiktatur von 1976 bis 1983 bedeutete einen enormen Einschnitt in alle Lebensbereiche. Viele Traumata werden seit 1990 in Filmen thematisiert.
Die Madres de Plaza de Mayo ist eine Organisation argentinischer Frauen, deren Kinder unter der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 verschwunden gemacht wurden. Sie ist einer der wichtigsten Menschenrechtsorganisationen Argentiniens. Während der Militärdiktatur konzentrierte sich ihr Protest darauf, die Freilassung von Verhafteten oder Informationen über deren Verbleib einzufordern. Danach setzten sie sich für eine strafrechtliche Aufarbeitung der in der Diktatur begangenen Menschenrechtsverletzungen ein und engagierten sich zudem für ein Gedenken an die Opfer.
Glanzlichter 2011
Retrospektive über die deutsch-argentinische Filmemacherin Jeanine Meerapfel. Seit 2015 ist sie Präsidentin der Berliner Akademie der Künste.
Umfassende Werkschau des sozial engagierten Regisseurs José Antonio Quirós. Sein Spielfilm Federicos Kirschen wurde weltweit auf über 30 Festivals gezeigt und mit vielen Preisen ausgezeichnet.
Ramón Lluís Bande hat sich als Schriftsteller, Journalist, Songwriter und Filmemacher einen Namen gemacht. CinEScultura zeigt seine vier Dokumentarfilme.
Beginn der Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Alcine und dem Festival Internacional de Cinde de Gijón.
Sechs Konzerte mit dem Duo Tangobar, dem Trio Ayahuasca Tango, dem Singersongwriter Rafa Lorenzo, Xera, Skama la Rede und die Spoken Word Performance Caos Excelencia.
Miguelanxo Prado ist einer der besten Zeichner Spaniens. Im Neuen Kunstverein e.V. zeigt er eine umfassende Werkschau und Workshop an der Kunstakademie Regensburg über das Entstehen eines Comics.
Die Illustratoren Alfonso Zapico und David Pintor stellen im KunstvereinGRAZ e.V. aus. Die Galerie Isabelle Lesmeister zeigt Arbeiten von Iván Pérez und Marta Fermín.
Sektion Jakobsweg: 2. Akademische Tagung, 2. Auflage „Filme über den Jakobsweg“ und Fotoausstellung.
Akademische Tagungen über die asturische Sprache, Clarín und die Bestsellerautorin von Liebesromanen Corín Tellado.
Beginn der Zusammenarbeit der Universidad de Oviedo und der Universität Regensburg: Masterprogramm Spanische Philologie.
Beginn der Zusammenarbeit mit den Zentrum für spanische Sprache und Kultur e.V. in der Partnerstadt Pilsen.
2012: Navarra y México
Die Comunidad Navarra im Norden Spaniens ist mit rund 10.000 km² genauso groß wie die Oberpfalz. Navarras wahre Größe zeigt sich in seiner kulturellen Vielfalt, der bewegten Geschichte und in seinen landschaftlichen Extremen. Die verregneten grünen Tälern der Pyrenäen und der größten Wüste Europas trennen kaum mehr als 100 km. Eine Handbreit daneben liegt Tudela, die Hauptstadt einer fruchtbaren Uferlandschaft am Ebro. Navarra – Schnittpunkt der Extreme.
Navarra war stets Bindeglied zwischen den Völkern der spanischen Länder und denen des heutigen Frankreichs. Die alten Höhlenmalereien bei Isturitz zeugen von einer langen kulturellen Geschichte. Den Aufschwung brachten die Römer mit dem Bau von Straßen und der Gründung von Städten, wie z. B. Pamplona. Die Westgoten und die Araber hinterlassen ebenfalls ihre Spuren. Diese zahlreichen kulturellen Einflüsse und die Tatsache, dass in Navarra die Pilgerrouten des Jakobsweges aus dem restlichen Kontinent zusammenfließen, haben aus Navarra einen Schmelztiegel Europas gemacht.
Das filmische Schaffen in Navarra ist vielschichtig: Montxo Armendáriz wurden für seinen Film Sectretos del corazón 1998 für einen Oscar nominiert. Ana Díez, Mercedes Álvarez und Helena Taberna sind drei Regisseurinnen der Gegenwart, die in ihren Filmen aktuelle Themen aus Politik, Medien und Gesellschaft auf den Grund gehen. Félix Viscarret gelang es, sich mit seinen Kurzfilmen, Dokumentarfilmen und Musikvideos innerhalb von zehn Jahren als renommierte Größe des aktuellen spanischen Kinos zu etablieren.
Die Vereinigten Mexikanischen Staaten stehen im politisch-kulturellen Spannungsfeld zwischen Lateinamerika und den USA. Offizielle Landessprache ist Spanisch. Daneben sind 62 indigene Sprachen bekannt. Die bekanntesten Regionalsprachen sind Náhuatl, Maya, Mixteco und Zapoteco.
Das reiche Erbe der präkolumbianischen Kulturen und der Kolonialzeit sind nicht nur an den historischen Stätten, sondern auch in der modernen Gesellschaft lebendig. Die Grenze zwischen Mexiko und den USA ist 3.141 km lang. Schon lange vor Donald Trumps Wahlkampf widmete sich der Dokumentarfotograf Franciso Mata Rosas in einem umfangreichen Projekt dem Leben in dieser Transitzone zwischen nicht mehr hier und niemals dort. 2014 präsentiert der Künstler in der Stadtbücherei Regensburg eine Auswahl seiner Fotos aus dieser Serie.
Das Kino ist ein mächtiger Katalysator von Emotionen. Das Kino macht uns zu Zeugen von großen Liebesgeschichten, Tragödien, Recht und Unrecht. Dies gilt im Besonderen für den Film made in México. Das Filmprogramm für cinEScultura hat Yolanda Hernández kuratiert.
Die populäre mexikanische Musik besteht aus einer breiten Palette von musikalischen Stilen und Genres. Sie hat ihren Ursprung in der präkolumbianischen und europäischen, vorwiegend spanischen Kultur. Wichtigste Stilrichtungen sind der mexikanische Son und der Corrido. Die Mariachi-Musik – eine Vereinigung der verschiedensten Stile der traditionellen Musik spielt – wurde 2011 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Carlos Santana gilt als Urvater des mexikanischen Rock. Maná ist eine weltweit erfolgreiche Band aus Mexiko.
Glanzlichter 2012
Hommage an die Regisseurin Ana Díez, die aktuellen Themen aus Politik, Medien und Gesellschaft auf den Grund geht. Dem jungen, preisgekrönten Filmemacher Félix Vicarret und dem Mexikaner Jorge Ramírez-Suárez, einer der bekanntesten Regisseure seiner Generation, ist eine Retrospektive gewidmet. Alle drei Filmemacher stellen ihr Werk persönlich vor.
Erste Zusammenarbeit mit dem renommierten internationalen Festival für Dokumentarfilme Punto de Vista in Navarra.
Das Konzert von Jota Jazz markiert den Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Jazzclub Regensburg e.V. Die Gruppe Calli präsentierte vor vollem Hause präkolumbianische Tänze und Musik. Die mexikanische Formation SNEO Mestizaje Projekts zeigte die cinematografisch-musikalische Hommage an Agustín Lara.
Francisco Mata Rosas aus Mexiko Stadt gehört laut Time Magazin zu den zehn bedeutendsten Dokumentarfotografen. In Regensburg zeigt er die Serien México Tenochitlán in der Stadtbücherei und Tepito, bravo el barrio! im Neuen Kunstverein e.V.
Das führende spanische Satiremagazin TMEO (1987 Pamplona) zeigt in der Tradition des ätzend-respektosen Underground-Comics die Schattenseiten der Gesellschaft. Die Ausstellung der Titelseiten der letzten 25 Jahre im KunstvereinGRAZ e.V. erlauben eine Rückschau auf Themen, die in Spanien besonders virulent waren.
Akademische Tagungen über das filmische Werk von Montxo Armendáriz (Oscarnominierung 1998 für Secretos de corazón), Werbung im deutsch-spanischen Vergleich und 3. Symposium zum Jakobsweg. Weltweit erster Filmpreis für Filme über den Jakobsweg.
Die Filme von Alber Ponte und Iñaki Elizalde werden auch in der Partnerstadt Pilsen und im Instituto Cervantes in Prag gezeigt.
2013: Aragón y El Perú
Aragonien liegt im Nordosten Spaniens und beheimatet ganz unterschiedliche Vegetations- und Klimazonen. Im nördlichen Teil der Region, in den Pyrenäen, ragt der Pico de Aneto 3404 Meter hoch. Im Süden fallen die Berge zum Ebrotal hin ab. In Aragonien kommen Naturfreunde voll auf ihre Kosten: Unzählige Wanderwege führen durch herrliche Wälder und mehrere Naturparks.
Auch Kulturbegeisterten bieten sich viele Möglichkeiten. Zahlreiche Kunstwerke zeugen von der bewegten Geschichte Aragoniens: Mittelalterliche Klöster und Burgen, imposante Bauten im Mudéjar-Stil, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, zahlreiche Sehenswürdigkeiten maurischen Ursprungs in Teruel und nicht zuletzt die lebhafte Hauptstadt Saragossa – Ort der EXPO 2008.
Der berühmte Maler Francisco de Goya stammte aus Aragonien, ebenso wie die Filmemacher Carlos Saura und LuÍs Buñuel. Buñuel gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten der Siebten Kunst und seine Werke sind Meilensteine der Filmgeschichte. Der Surrealismus ist seiner Denkweise fest verankert. Sein Werk zeigt in unverwechselbarer Handschrift und mit profunder Menschenkenntnis die Widersprüche des 20. Jahrhunderts auf.
In Argonien ist eine neue Generation von Künstlern herangewachsen, die ausgesprochen kreativ und innovativ arbeitet. Ciro Altabás (*1977) ist für seine Kurzfilme mit über 200 nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet worden.
„Die Menschheit hat in Peru eine einzigartige Kultur hervorgebracht, die bis heute tiefe Spuren in der dortigen Gesellschaft hinterlassen hat. Vor mehr als 5.000 Jahren – zeitgleich zur Hochkultur der Ägypter – hatte in Peru die Caral-Kultur ihre Blütezeit erreicht. Ihr sollten viele Kulturen nachfolgen, die politisch, technisch und kulturell hoch entwickelt waren und in der Herrschaft der Inkas ihren Höhepunkt fanden.
Wenig später verfolgte man in Regensburg gespannt die lebhaften religiösen Auseinandersetzungen jener Zeit, sowie die politischen und militärischen Interventionen der Habsburger. Das Gold der Inkas trug sicherlich einiges zum Reichtum der Habsburger bei, und damit auch zum Glanz der Stadt Regensburg.
Peru beheimatet heute sehr unterschiedliche Kulturen, die sich nicht immer auf einen Nenner bringen lassen, aber untereinander einen multikulturellen und sehr bereichernden Dialog führen. Dieser Dialog hat eine einzigartige Gastronomie hervorgebracht, außerdem eine lebendige Literatur, Malerei und Textilhandwerk, ganz zu schwiegen von anderen kulturellen Leistungen wie z.B. der Musik.
Die peruanische Gesellschaft besitzt unzählige Facetten: Vom Amazonas bis in die Anden verbindet sich das Erbe der Inkas, Europäer, Kreolen, Afrikaner, Araber und Chinesen zu dem, was eine moderne Gesellschaft ausmacht.“
Botschafter Julio Walter Negreiros Portella
in memoriam
Glanzlichter 2013
Die großen Namen des spanischen Kinos Carlos Saura und Luís Buñel kommen beide aus Aragonien. Ihnen und Ciro Altabás ist eine Retrospektive gewidmet, ebenso wie dem großen peruanischen Regisseur Francisco Lombardi, der sein Werk persönlich vorstellte.
Juliane Köpke kam zum Filmgespräch zur Vorführung des Films Schwingen der Hoffnung von Werner Herzog nach Regensburg.
In diesem Jahr wurde auch zum ersten Mal der cinEScultura-Kurzfilmpreis vergeben.
Grandioses Konzert Casa en el aire von Juan Perro in Begleitung von Joan Vinyals im Jazzclub Regensburg. Santiago Auserón, so der bürgerlicher Name von Juan Perro, ist eine Ikone der spanischen Musikszene. Die lateinamerikanische Formation Palo Santo begeisterte das Publikum in der Alten Mälzerei.
Eine Rarität war im KunstvereinGRAZ e.V. zu sehen: 42 doppelt belichtete Glasplatten, aufgenommen von einem Freund der Familie von Luis Buñel. Diese Ausstellung sowie die begleitenden Filmvorführungen ermöglichte das Centro Buñel de Calanda.
Xacobeo Galicia unterstützte mit der Ausstellung Wallfahrterinnerungen. Der Jakobsweg, die erste europäische Kulturstraße im DEZ die Fortführung der Pilgerweg-Reihe.
In Zusammenarbeit mit dem Konsulat von Peru in München war in der Stadtbücherei Regensburg die Ausstellung Weltkulturerbe Machu Pichu zu sehen. Dr. Adine Gavazzi referierte dort und an der OTH Regensburg zu den Themen Architektur der Inkas und ihrer Vorfahren und Heilige Orte und prähispanische Architektur.
Der Peruanische Generalkosul Julio Walter Negreiros Portella eröffnete die Kunstausstellung seines Landsmanns Fernando de la Jara im Artspace Erdel und verwöhnte die Gäste mit Pisco Sour.
2014: Catalunya y Nicaragua
Katalonien ist diejenige Autonome Gemeinschaft Spaniens, welche ihre eigene Sprache und Identität gegenüber dem Rest des Landes am nachdrücklichsten eingefordert hat - seit der Geburtsstunde des katalanischen Nationalismus im Jahr 1714 bis zu den aktuellen Bestrebungen nach Unabhängigkeit.
Die katalanische Hauptstadt Barcelona ist sowohl kultureller und politischer Mittelpunkt der Region als auch einer der Grundpfeiler der spanischen Wirtschaft. Außerdem ist sie die von Touristen am häufigsten besuchte Stadt Spaniens. Auf dem Gebiet der Kultur hat Katalonien Namen hervorgebracht, die in der ganzen Welt bekannt sind: Antoní Gaudí, Joan Miró, Salvador Dalí, Montserrat Caballé, Josep Carreras...
Folklore und ursprüngliche Traditionen werden in Katalonien groß geschrieben. Die auf Volksfesten zu bewundernden Türme aus Menschen, castellers genannt, wurden 2010 ins immaterielle UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Ein wichtiger Festtag, den wohl alle Katalanen feiern, ist der 23.April, der Tag des Schutzpatrons Kataloniens, Sankt Georg. An diesem Tag, der auch Welttag des Buches ist, wird überall auf den Straßen an die Legende vom Drachentöter erinnert, und Paare schenken sich Rosen und Bücher als Zeichen ihrer Verbundenheit. Diese schöne Tradition hat cinEScultura 2014 nach Regensburg gebracht.
Der Name des Landes Nicaragua ist eine Ableitung aus der indigenen Sprache Nahuatl und bedeutet soviel wie „Hier Menschen“. Die meisten seiner Einwohner, die sich selbst Nicas nennen, sind Mesitzen. Sie leben von der Landwirtschaft und vom Export: Bananen, Baumwolle, Kaffee und Rohrzucker, aus dem auch der bekannte Rum For de caña hergestellt wird. Landschaftlich ist Nicaragua unermesslich reizvoll: Spektakuläre Vulkane und Urwälder, Wildnis, Traumstrände und Lebensraum für viele seltene Tierarten.
Auch nach der sandinistischen Revolution 1979 und einer Landreform gehört Nicaragua noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt mit einer hohen sozialen Ungerechtigkeit und einer großen Landflucht.
Nicaragua möchte mit dem Bau einer 200 km langen Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik als Konkurrenz zum Panama-Kanal beginnen. Das Projekt soll von einer chinesischen Baufirma umgesetzt werden und Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen. Doch ist dieser Plan nicht nur bei Umweltschützern sehr umstritten. Für den Bau müssten Regenwälder gerodet, Flüsse umgeleitet und Menschen umgesiedelt werden. Gegner des Kanals führen auch die immensen Baukosten und den wirtschaftlichen Ruin ins Feld. Doch Präsident Daniel Ortega – nach der sandinistischen Revolution, wo er als Guerilla-Anführer aktiv war, der erste Staatschef und ist seit 2007 wieder Regierungschef – rückt bisher nicht von seinem Vorhaben ab.
Glanzlichter 2014
Neue Sektion cinEStreno im Programm von cinEScultura mit drei Deutschlandpremieren aktueller spanischer Filme in Anwesenheit der Regisseure. Die deutschen Untertitel wurden von einem Team der Uni Regensburg eigens für diesen Anlass angefertigt.
Mar Coll, eine der wichtigsten Regisseurinnen Spaniens, deren Werke u.a. mit einem Goya und zwei Premis Gaudí ausgezeichnet wurden, präsentierte zwei ihrer Filme.
Drei Konzerte mit der in Spanien angesagtesten und international gefeierten Künstler! Kiko Veneno, ein Meilenstein der jüngeren spanischen Musikgeschichte, war einer der ersten spanischen Musiker, der Flamenco, Pop und Rock miteinander fusioniert hat. Die charismatische Sängerin Sílvia Pérez Cruz war 2014 außerhalb Kataloniens fast noch ein Geheimtipp, heute ist sie ein international gefeierter Star (Premio Goya 2017). Die Formation Manel hat es mit einer Mischung aus Folk und zeitgenössischem Pop-Rock in katalanischer Sprache auf Platz 1 der spanischen Charts geschafft. Einer ihrer erklärten Fans: Pep Guardiola.
Javier Cercas zählt zu den bedeutendsten Schriftsteller Spaniens und ist eine Schlüsselfigur im Dialog über die jüngere Geschichte seines Landes. Er stellte seinen auf Deutsch erschienenen Roman Outlaws (Las leyes de la frontera) vor. Maria Barbal, die mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet worden ist und deren Bücher in über zehn Sprachen übersetzt worden sind, las aus ihren Werken. Ihr Roman Wie ein Stein im Geröll war in Deutschland monatelang Bestseller.
Javier Mariscal ist ein weltbekannter Designer, dessen Produktivität keine Grenzen kennt. U.a. hat er mit Filmemachern wie Pedro Almodóvar und Fernando Trueba zusammengearbeitet. cinEScultura zeigte den international ausgezeichneten Animationsfilm Chico&Rita sowie zwei Ausstellungen mit einer repräsentativen Auswahl seiner Werke.
2015: Cantabria y Colombia
Eingebettet zwischen dem Golf von Biskaya, Kastilien und León, dem Baskenland und Asturien liegt die flächenmäßig gesehen drittkleinste Autonome Region Spaniens: Kantabrien. Bereits Cato der Ältere (234-149 v. Chr.) verwendete die Bezeichnung „kantabrisch“. Er bezog sich auf ein primitives, in Stämmen organisiertes Volk, dass den römischen Besatzern erbitterten Widerstand leisteten.
Auf den 5.000 km² zeigt sich die Natur von ihrer vielfältigsten Seite: Atemberaubende Steilküsten und Badestrände auf einer Länge von etwa 220 km. Der Golfstrom sorgt für ganzjährig angenehme Temperaturen. Monarchen wie z.B. Alfons der Weise schätzen die Küstenstadt Santander als Aufenthaltsort während der Sommermonate. Die 1868 entdeckte Höhle von Altamira mit den weltberühmten steinzeitlichen Wandmalereien von Bisons, Hirschen und Pferden gelten als „Sixtinische Kapelle der Prähistorie“ und wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Mario Camus (*1935) gilt neben Carlos Saura als Wegbereiter des „Neuen spanischen Kinos“. Sein Gesamtwerk ist von einer einzigartigen Vielfalt gekennzeichnet, das auch außerhalb von Spanien große Beachtung findet.
Elias León Simiani, Daniel Sánchez Arevalo und Nacho Vigalondo gehören zu den interessantesten zeitgenössischen Regisseuren Spaniens, die international bereits zahlreiche Erfolge feiern konnten.
Der Name Kolumbien geht auf Christoph Kolumbus zurück, obwohl das Land nicht von ihm, sondern 1499 von Alonso Ojeda und Amerigo Vespucci entdeckt wurde. Die ethnische Vielfalt entstand in den letzten Jahrhunderten durch mehrere Immigrationswellen. Heute bilden die Mestizen mit über 50% die größte Bevölkerungsgruppe, etwa 20% sind rein europäischer Abstammung. Trotz des Wirtschaftswachstums und sozialer Reformen ist der Unterscheid zwischen Arm und Reich immer noch sehr groß. Indigene und Afro-Kolumbianer sind nach wie vor Diskriminierungen ausgesetzt.
Die wichtigsten Exportgüter sind Erdöl, Ergas, Edelmetalle, Smaragde und landwirtschaftliche Produkte, v.a. Bananen und Kaffee. Der Drogenhandel ist nach wie vor noch stark verbreitet und gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen von paramilitärischen Gruppen. Die größte darunter ist die linksgerichtete FARC, welche einen Kampf gegen die Regierung und andere Guerrilla-Gruppen führt. Seit Jahrzehnten schwelt dieser bewaffnete Konflikt, durch den tausende Zivilisten gewaltsam vertrieben, umgebracht oder entführt wurden.
Das konsequente Durchgreifen des letzten Präsidenten Álvaro Uribe und derzeitigen Präsidenten Juan Manuel Santos – Friedensnobelpreisträger 2016 – hat sich die Sicherheitslage enorm verbessert. 2016 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet und im zweiten Anlauf in einem Referendum betätigt. Dr. Annette Idler, Absolventin der ersten Kohorte der Deutsch-Spanischen Studien (B.A.) an der Universität Regensburg hat umfangreiche Forschungsarbeiten zu diesem Thema publiziert.
Glanzlichter 2015
Dem bedeutendsten kolumbianischen Regisseur Sergio Cabrera widmete cinEScultura ein umfassende Werkschau, darunter die ausverkaufte Europapremiere des Spielfilms Todos se van in Anwesenheit des charismatischen Künstlers.
Die drei großen Regietalente Daniel Sánchez Arévalo, Elías León Siminiani und Nacho Vigalondo wurden in Deutschland erstmals in einer großen Werkschau vorgestellt. Die Filmemacher Manuel Bartual, Luis López Carrasco sowie Xavi Artigas und Xabo Ortega bestritten die zweite Ausgabe der Sektion cinEStreno.
Pablo Remón erhielt den zweiten cinEScultura-Kurzfilmpreis für Todo un futuro juntos aus dem Jahr 2014. Alle Finalisten des Wettbewerbs wurden am Día E im Instituto Cervantes in München gezeigt.
Der Illustrator José Ramón Ramírez ist seit der Franco-Zeit bis heute kreativ tätig. 2014 erhielt er den Premio Nacional. Im Neuen Kunstverein e.V. zeigt er Originalzeichnungen. Unter der Federführung der Galerie Panamericanarte war im DEZ die erste Kunstausstellung DEZ e Arte mit Werken von sechs lateinamerikanischen Künstlern zu sehen.
Nacho Mastretta – einer der besten Musiker Spaniens – und AJO sind seit zehn Jahren auf musikalisch-lyrischer Suche nach Kürze und maximaler Verdichtung und traten mit ihrer Spokenword Performance zum ersten Mal zusammen in Deutschland auf. Die kolumbianische Liedermacherin Angi Mar spielte in der Bodega.
Beim Bürgerfest begeisterten Sortilegio, Teatroedro und Corazón Peruano auf der Bühne an der Historischen Wurstkuchl. Hendrik Röver überzeugte das Publikum in der Alten Mälzerei mit ehrlicher, guter Rockmusik.
Anfang August organisierte cinEScultura eine sechstägige Pilgerwanderung von der Kulturhauptstadt Pilsen nach Regensburg. Denkmäler, Landschaft und Erlebnisse auf dem Weg wurden die in Wort und Bild in einer dreisprachigen Publikation festgehalten.
2016: Valencia y Ecuador
Diese Autonome Region Spaniens besteht aus drei Provinzen: Castellón, Valenica und Alicante. Sie grenzt im Norden an Katalonien und Aragonien und im Süden an die Region Murcia. Die Römer gründeten im Jahr 138 v. Chr. die Stadt Valencia. Vor den Römern siedelten hier die Iberer, die die berühmte Büste der Dame von Elche (5./4. Jh v. Chr.) als Zeugnis ihrer Kunst hinterließen.
Die Araber brachten neue Techniken für den Ackerbau nach Spanien. Valencia ist heute bekannt für seine Reissorten, Orangen, Weinsorten und Erdmandelmilch.
Während der Reconquista spielte Valencia eine entscheidende Rolle: Im Jahr 1094 befreite Rodrigo Díaz de Vivar, der berühmte Cid Campeador, die Stadt von den Mauren. Das Heldenlied Cantar de mio Cid gehört zu den Grundpfeilern der spanischen Literaturgeschichte. Die reichhaltige Kulturproduktion in der Valencianischen Gemeinschaft macht sie zu einer der dynamischsten Regionen Spaniens. Volksfeste wie die berühmten Fallas de San José, international bekannte Musikfestivals und nicht zuletzt die Gastronomie locken zahlreiche Besucher aus aller Welt an. Valencia ist das Geburtsland der Paella und des Turrón de Jijona.
Valencia ist regelrecht eine Wiege des künstlerischen Schaffens: Der Maler Joaquín Sorolla, der Komponist Joaquín Rodrigo, der Architekt Santiago Calatrava, der Designer Javier Mariscal und die Schriftsteller Joanot Martorell, Vicente Blasco Ibañez, Miguel Hernández und der 2015 verstorbene Rafael Chirbes wurden hier geboren.
Ecuador ist in mancherlei Hinsicht einer der vielfältigsten Länder der Erde. Seinen Namen verdant es der berühmten Äquatorlinie, die das Land durchzieht. Geographisch ist es in völlig verschiedene Regionen und Klimazonen aufgeteilt: Von der Sierra, der zentralen Andenregion mit aktiven Vulkanen bis hin zur die bevölkerungsreichsten Pazifkküste. Weit draußen im Pazifik liegen die Galápagos-Inseln mit ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt.
In Ecuador werden etwa 23 verschiedene Sprachen gesprochen. Spanisch ist Amtssprache. Von größerer Bedeutung ist auch das Kichwa, eine Mundart des Quechua.
Nach der Unabhängigkeit von Spanien 1822 gehörte das Land zunächst zu Großkolumbien. Als eigenständiger Staat ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1920 ist das Land von Konflikten zwischen konservativen und liberalen Kräften geprägt. Im 20. Jahrhundert lösten sich durch Militärputsche die installierten Regierungen ab. Erst ab 1970 konnte durch die Erdölförderung eine gewisse wirtschaftliche und politische Stabilität erreicht werden. Doch zählt Ecuador immer noch zu den ärmsten Ländern der Welt. Rund ein Fünftel der Ecuadorianer lebt mittlerweile im Ausland, meist in den USA, in Spanien oder in den Benelux-Ländern.
Als Land mit der höchsten biologischen Vielfalt ist Ecuador auch zunehmend für Touristen attraktiv. Die Hauptstadt Quito wurde auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gesetzt.
Glanzlichter 2016
Das größte Ereignis ist die Vorführung des während der Franco-Zeit verschwundenen und nun von seinem Patenkind Juan Estelrich wiederentdeckten und restaurierten Meisterwerks El mundo sigue von Fernando Fernán Gómez. cinEScultura zeigt den Film erstmals in Deutschland in OV mit deutschen Untertitlen, die von cinEScultura erstellt wurden.
Miguel Albaladejo begann seine Karriere als Regieassistent bei Berlangas Todos a la cárcel (1993). Heute ist er einer der bedeutendsten Regisseure Valencias. Am Beispiel von vier Hauptwerken wird er dem Publikum vorgestellt. Darío Aguirres filmisches Schaffen ist autobiografisch geprägt. Er kam der Liebe wegen von Ecuador nach Deutschland und baute sich hier eine Karriere als Autor und Regisseur auf.
Der vierte cinEScultura-Kurzfilmpreis geht an Juan Gautier für El Aspirante. Alle sieben Finalisten werden wieder am Día E im Instituto Cervantes in München präsentiert
Deutschlandpremiere! Für das Eröffnungskonzert konnte Niño de Elche gewonnen werden, der 2015 in Spanien von Presse, Kritik und Publikum einhellig zum Musiker des Jahres gekürt worden ist und dabei die Flamenco-Szene gespalten hat. Die große Weltmusik-Künstlerin Mara Aranda fusioniert traditionelle Musikstile des Mittelmeerraums und das musikalische Erbe der sephardischen Juden. Das Konzert findet in Kooperation mit dem Jazzclub Regensburg e.V. statt. The Sir Alligator's Company bringt uns fulminante und unkonventionelle Blasmusik nach Bayern.
In Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie im Leeren Beutel zeigt cinEScultura eine große Werkschau von Javier Mariscal. Der Künstler ist zur Eröffnung anwesend.
Mit dem poetischen Projekt Multiundiszipliniert bespielt Kuzu den KunstvereinGRAZ e.V.
Dichterlesung mit Francisco Ferrer Lerín und Buchpräsentation ¿Te has venido a Alemania Pepe?, herausgegeben von Prof. Dr. Ralf Junkerjürgen.